Elternstimmen

Stellungnahmen von Eltern zu Alternativer Leistungsbeurteilung

 

Durch die alternative Leistungsbeurteilung fühle ich mich als Elternteil optimal über die Stärken und Schwächen meiner beiden schulpflichtigen Kinder informiert. Auch meine Kinder können aus der alternativen Leistungsbeurteilung viel präziser eruieren, in welchen Bereichen sie stark sind, bzw. auf welche Bereiche sie vermehrt ihre Aufmerksamkeit legen sollten. Dadurch werden sie in ihrer Selbstständigkeit und Fähigkeit zur Selbstreflexion gestärkt.
Eine Ziffernnote würde meiner Meinung – und auch meiner Erfahrung als ehemaliger Schüler und Student – mehr Fragen über ihr Zustandekommen aufwerfen, als sie Informationen über meine erbrachte Leistung bzw. tatsächlichen Leistungsfähigkeit gibt.

M.R.

 

Als Kinder- und Jugendpsychiaterin erlebe ich tagtäglich wie Druck und Schulnoten viele Kinder immer weiter weg von dem bringen was eigentlich in ihnen steckt. Wer Angst hat kann nicht lernen. Das weiß jeder.
Als Mutter von Kindern die eine Schule ohne Noten besuchen, kann ich tagtäglich nur staunen zu welchen Leistungen Kinder fähig sind, die sich frei und unbeschwert ihre kindliche Neugier erhalten können. Die Motivation meiner Kinder zu lernen kommt aus ihnen selbst. Welch bessere Vorbereitung auf ein erfolgreiches und glückliches Leben könnte es geben?

A.Sch.

 

Meine Söhne konnten 7 Jahre alternative Leistungsbeurteilung erleben. Ich bin darüber sehr froh. Sie haben Freude am Tun, können sich unvoreingenommen in Themen vertiefen. 
Meine Erfahrung ist, dass Kinder lernen und sich weiter entwickeln wollen. Sie kennen den Rahmen den die Erwachsenen in ihrer Umgebung vorgeben, beobachten auch die Mitschüler*innen und ihre unterschiedlichen Arbeitsstile. Jede'r hat seinen/ihren Platz. Die Kinder bringen die Ihnen mögliche Leistung aus eigenem Antrieb und mit Freude am Erfolg - ohne einer drohenden Be- oder Ver-Urteilung.
Die persönliche Beziehung zu den Lernbegleiter*innen macht den Unterschied. Sie kennen das Kind und seine Entwicklung, seine Lebenssituation. Sie wissen wann Sie das Kind inhaltlich fordern können, und wann es Übung hilft, sie leiten das Kind kompetent an. In den Kinder-Eltern-Lehrer*innen Gesprächen kann das Kind mit Begeisterung und Stolz seine Arbeit präsentieren. Es erfährt echte Anteilnahme aller Erwachsenen, Eltern und Lehrer*Innen die sich gemeinsam um das Kind bemühen. Es steht im Mittelpunkt und es ist ein sehr persönlicher Austausch. Das Kind lernt zu reflektieren und in die Zukunft zu planen.
Ziffernnoten zu vergeben wäre deutlich bequemer in Ablauf, Administration. Man müsste als Lehrer*in weniger Kontakt mit den Eltern haben. Aber kann es denn ein pädagogische Absicht sein dem Kind die Chance auf KEL Gespräche zu nehmen? 
Ich bin den Lernbegleiter*innen ungemein dankbar, dass sie auf Reifungsphasen der Kinder eingehen ohne sie zu ver-urteilen. Denn es ist durchaus legitim dass ein Kind sich ein halbes Jahr einem Fach in größerer Tiefe widmet und andere vernachlässigt und im nächsten Halbjahr einem anderen Fach die Aufmerksamkeit schenkt. Das soll meiner Meinung nach möglich sein und darf nicht das Selbstvertrauen eines Kindes in seine Kompetenzen schmälern.
Unser Ziel als Eltern und Lernbegleiter*innen muss es doch heute sein, dass die kommenden Generationen Anforderungen kreativ und lösungsorientiert begegnen, dass sie auf Erwachsene angstfrei zugehen. Denn nur im angstfreien Raum ist echtes Lernen möglich. 
Kinder mit herkömmlichen Ziffernnoten, die ihnen vielfach willkürlich und ungerecht scheinen, werden nicht dort abgeholt wo sie es brauchen. Nämlich mit echter Wertschätzung für sie als eigenständige Menschen mit Kompetenzen und Herausforderungen. 
Ich wünsche es der kommenden Generation an Kindern sehr, dass sie diese Gelegenheit es Lernens in einem sichern Raum erleben und daran wachsen können. Nur so können Sie zu mündigen Bürger*innen reifen und ihren Platz in der Gesellschaft ausfüllen.

V.St.

 

 

Statt eines Zeugnisses voller Noten zeigt unser Sohn im Rahmen des KEL-Gesprächs, was er im Laufe des Semesters gelernt hat - er ist stolz, seine Freude am Lernen und sein Interesse an Neuem sind auch im dritten Lernjahr ungetrübt. Stolz ist er nicht auf das, womit ihn eine Lehrerin beziffert - stolz ist er auf sich, auf seine Fortschritte. Freilich bekommt er auch mit, wo andere besser sind oder was andere nicht so gut können wie er - aber dies erlebt er nicht als stressigen Leistungswettbewerb, sondern als Ansporn. Die Lernbegleiterinnen sorgen für eine Atmosphäre, die Lernen aus eigener Motivation ermöglicht. Der Gedanke, dass unser Sohn später mal nicht auf gut gelaunte Vorgesetzte und deren Lob angewiesen ist, um mit sich selbst zufrieden zu sein, lässt uns sicher sein, dass die ILB und ihre alternative Leistungsbeurteilung der beste Start einer Bildungslaufbahn sind. Dass sich unser Sohn jeden Tag gerne auf den Weg in die Schule macht, sei nur nebenbei erwähnt.

B&M.P.

 

 

 

Unsere Tochter (11 Jahre) besucht seit ihrem 6. Lebensjahr die Lernwerkstatt Brigittenau und wird dort auch bis zum Ende ihrer Pflichtschulzeit bleiben. Die zwei Hauptgründe, warum wir uns für die Lernwerkstatt entschieden haben, waren die inklusiv geführten Mehrstufenklassen und die Alternative Leistungsbeurteilung. Die ausgeprägten sozialen Kompetenzen und die schulischen Erfolge unserer Tochter haben uns in unserer Wahl bis jetzt sehr bestätigt. Sie war schon immer sehr wissbegierig und ihre Neugier und ihr Eifer wurden nicht durch ein starres Regelschulsystem gebremst, wie wir das bei befreundeten Familien immer wieder erlebt haben.

Sie lernt, weil sie lernen will und von einem ausgezeichneten Lernbegleiter*innen-

Team unterstützt und motiviert wird. Das System der Lernwerkstatt hat sie von Anfang an darin unterstützt, sich ihren Lernstoff selbst einzuteilen, zu lernen sich und ihr Können selbst einzuschätzen und auch Bereiche zu erarbeiten und abzuschließen, die ihr vielleicht nicht so liegen, aber Teil des Lehrplanes sind. Das alles kann wunderbar auch ohne Druck durch Noten vermittelt werden. Unsere Tochter lernt nicht für eine bestimmte Note, sondern weil sie den Lernstoff erarbeiten will um in Folge zu überprüfen, ob sie es verstanden hat oder noch mehr üben muss. Zweimal im Jahr kommen wir in die Schule um beim KEL (Kind-Eltern-Lehrer)-Gespräch teilzunehmen. Die Schüler*innen bereiten für diesen Tag eine Präsentation ihrer Arbeiten aus dem letzten Semester vor und man bekommt als Elternteil einen guten Überblick, was im letzten halben Jahr erarbeitet und gelernt wurde. Wesentlich mehr als nur durch ein Ziffernnotenzeugnis am Ende des Semester. Zusätzlich kann ich unterm Jahr jederzeit Einsicht in die Hefte nehmen, ein Elterngespräch ausmachen, sollte ich Rücksprache mit den Lernbegleiter*innen halten wollen und es gibt regelmäßig sogenannte LAKs (Lern-Abschnitts-Kontrollen) wo wir sehen können, wie gefestigt der aktuelle durchgemachte Stoff ist.

Unsere Tochter geht mit großer Begeisterung in die Schule, in den mehr als 5 Jahren in der Lernwerkstatt gab es nicht einen Tag, an dem sie nicht in die Schule wollte, ein größeres Kompliment kann man einer Schule eigentlich gar nicht machen.

Ch. P.

 

 

Ich bin Mutter von 4 Kindern und durfte das ganze breite Spektrum an schulischen Möglichkeiten erleben. Meine älteste Tochter verbrachte ihre gesamte schulische Laufbahn im normalen Regelschulwesen, also Volksschule, Unterstufe AHS und dann BAKIP. Sie hatte immer ausgezeichnete Noten, war eine Vorzugsschülerin, sehr brav und angepasst. Sie wusste genau, was die Lehrer und Lehrerinnen von ihr verlangten, um gute Noten zu bekommen. Birgit hinterfragte das nie, sie machte es einfach. Im Klassenverband litt sie den Großteil ihrer schulischen Zeit unter den MitschülerInnen, die sie wegen ihrer guten Noten mieden oder hänselten. Da halfen auch ihre persönlichen, sozialen Stärken nichts. Deswegen gestaltete Birgit auch ihre Freizeit besonders aufmerksam mit ihr wichtigen Aktionen. Sie ging Eistanzen, Klettern, Schwimmen,..

Meine zweitjüngste Tochter Hannah durfte 8 Jahre in der ILB verbringen. Sie genoss ihre Schuljahre extrem stark und entwickelte sich zu einem starken, neugierigem Mädchen. Auch ohne Noten wusste Hannah immer genau, was sie sehr gut konnte und wo sie noch etwas verbessern musste. Sie hatte die Verantwortung für ihr Lernen voll übernommen.

Als sie nun auch in die Oberstufe wechselte und ebenfalls die BAKIP besuchte, diskutierte sie anfangs immer wieder mit ihren ProfessorInnen wegen der Noten und des äußeren Aussehens von Arbeiten. Daheim bekamen wir ihre Wutanfälle zu spüren. Erst als ihr die ältere Schwester einen Tipp gab, war sie bereit sich anzupassen. Auch sie war immer eine Vorzugsschülerin.

Der Tipp ihrer Schwester: " In den nächsten 5 Jahren machst das, was die LehrerInnen von dir wollen, du diskutierst nicht, mach es einfach. Schalte das Denken aus. So bekommst du deine guten Noten. Und wenn du die Matura hast,dann kannst wieder alles so machen wie du es willst und für richtig hältst. Dann schalte auch das Denken wieder ein. Mir hat es geholfen."

Beide Mädchen haben mit Auszeichnung maturiert. Birgit hat schon erfolgreich ihr Studium absolviert, Hannah ist noch dabei. Birgit erinnert sich nicht gern an ihre Volksschul- und Unterstufenzeit, Hannah schwärmt davon.

M.H.

 

Ich habe unlängst meinen 7 Jährigen Sohn, der seit einem Jahr die ILB besucht, gefragt woran er denkt, wenn er an das KEL-Gespräch denkt – eines der Instrumente alternativer Leistungsbeurteilung an der ILB. „Dann zeig ich dir was ich cooles kann“ – war seine spontane Antwort und seine Augen strahlten.

KEL wird von ihm nicht mit Beurteilung und Wertung assoziiert. Er denkt nicht an ein mögliches Versagen. Er denkt nur an das, was er geschafft und gelernt hat und worauf er stolz ist. Und ich als Elternteil? Ich bin stolz, dass mein Sohn so selbstbewusst seinen neu erworbenen Wissensschatz präsentiert. Ich finde es schön, dass er sich auf das KEL Gespräch freut und mich daran teilhaben - mich mitlernen - lässt. Ich freue mich, dass ich sehen darf, was mein Sohn in der Schule macht, wie er es macht und mit welcher Freude er es tut.

Die hohe Legitimität die Noten gesellschaftlich haben, und die von der Politik derzeit mit Vehemenz eingefordert und durchgesetzt werden, verblüfft angesichts dieser positiven Erfahrungen. Was gibt es schöneres als eine Beurteilungsform, die den Kindern erlaubt, sich an ihrem eigenen Lernfortschritt zu erfreuen und über den Fortschritt, gemeinsam mit Bezugspersonen, die ihnen wichtig sind, zu reflektieren.

Oft höre ich als Argument gegen die alternative Leistungsbeurteilung: „So geht es in der ‚wirklichen‘ Welt nicht zu. Und: die Kinder müssen lernen, wie sie mit den Anforderungen der ‚wirklichen‘ Welt umgehen müssen. Denn, wenn die Kinder in eine ‚WIRKLICHE‘ Schule gehen, wenn sie später die Matura machen wollen oder eine Berufsschule besuchen, werden sie ja auch benotet. Und: Selbstreflexion alleine reicht doch nicht. Ich als Elternteil muss doch wissen wo mein Kind steht.“

Ich frage mich dann: Weiß ich durch Ziffern tatsächlich mehr über den Wissenstand meines Kindes, als wenn es mir frei und offen und mit großem Engagement zeigt, was es kann? Und: Was macht denn die Schule, an dem mein Kind einen Großteil seines Tages verbringt, zu einem unwirklich Ort?

Versuchen wir doch, die Ängste ob unsere Kinder den Anforderungen des bewertenden und benotenden Schulsystems entsprechen werden können, einmal hinten anzustellen. Denn unsere Kinder, die uns voll Freude ihren Lernfortschritt berichten, teilen diese Angst zum Glück nicht. Sie lernen durch die alternative Leistungsbeurteilung, ihre eigene Arbeit zu schätzen. Und sie lernen damit auch, wie sie da draußen, in einem benotenden Schulsystem bestehen können. Denn sie wissen, was sie können und was nicht.
Warum ich glaube zu wissen? Nun, mein 14 Jähriger Sohn, der acht Jahre lang die alternative Leistungsbeurteilung an der ILB lebte, beweist mir jeden Tag, wie gut er das schafft. Er weiß, was er lernen muss und wie viel er tun muss damit es reicht. Und es hat noch etwas sehr Wichtiges, noch viel wertvolleres gelernt: Er hat an der ILB gelernt, dass Lernen eine kollektive Erfahrung ist und dass Wissensbestände mit Freund_innen und Mitschüler_innen geteilt werden können und sollen. Und damit hat er eine wundervolle Basis um "da draußen" in einem Schulsystem in dem Noten leider immer noch die Norm sind, bestehen zu können. 

I.V., Mutter eines Schülers und eines Absolventen der ILB

 

Als Eltern von fünf Kindern, von denen die zwei ältesten Ihre Volksschulzeit in öffentlichen Schulen mit Schulnoten absolviert haben, bevor sie in der der ILB in den Genuss einer alternativen Leistungsbeurteilung gekommen sind, können wir aus erster Hand über unsere  unterschiedlichen Erfahrungen berichten und eindeutig eine Lanze für die alternative  Leistungsbeurteilung brechen.
Statt durch Schulnoten unter Druck gesetzt zu werden und die Rivalität der SchülerInnen (wer hat die besser Note) zu fördern, werden durch die alternative Leistungsbeurteilung der Zusammenhalt (wie kann ich Dir helfen, damit Du den Lerninhalt auch verstehst) und Selbstständigkeit geschult.

 Außerdem kann durch alternative Leistungsbeurteilungen wie durch KEL und ADELE der Lernfortschritt der SchülerInnen viel aussagekräftiger und ohne  (Ab-) Wertung dokumentiert werden als mit Schulnoten.

Kurzfazit zum Abschluss: Schulnoten erzeugen viel mehr Stress (für SchülerInnen, Eltern und PädagogInnen), Leistungsdruck, fördern das Konkurrenzdenken der Kinder und sind nicht wirklich aussagekräftig. Alternative Leistungsbeurteilungen wie KEL und ADELE motivieren positiv zum Lernen, fördern Zusammenhalt und Selbstständigkeit und sind viel aussagekräftiger!!! 

V. und A. F.

 

Ich habe nur die besten Erfahrungen mit der alternativen Leistungsbeurteilung gemacht. Es wird viel genauer und effizienter auf die einzelnen Kinder eingegangen. Eltern glücklich, Tochter sowieso und Oma gibts eh keine mehr, die für einen Einser 10€ spendieren täte ;)

R.N.

 

 

In meiner Familie sind alle von der alternativen Leistungsbeurteilung sehr angetan, wir würden es sehr begrüßen, wenn es sie auch weiterhin gibt.
Wir haben damit einiges an Erfahrung damit, unser älterer Sohn besucht eine vierte Klasse Volksschule, er wurde bis dato alternativ beurteilt, und das hat ihm äußerst gut getan.
Wir sind überzeugt, dass die alternative Leistungsbeurteilung viel Stress und Druck von Kindern nimmt und ihnen die Möglichkeit gibt, unbeschwerter zu lernen und das Erlernte auch unbeschwert zu präsentieren.
Und wir sind überzeugt, dass in dieser und dank dieser Unbeschwertheit mehr „hängenbleibt“ als nach kurzfristigem Vollstrebern im Hinblick auf mit Druck und Stress behaftete Benotung.

F.N.

 

 

 

Unsere Kinder lernen des Lernen willen, und wir haben das Glück und Gefühl, dass zb. eine LAK oder FLÜP keinen Stress auslösen.
Vergleichen und Bewerten im Sinne von „Ich bin besser als Du“ gibt es nicht. Jeder lernt in seinem Tempo und wird dort abgeholt wo er gerade steht.

P.J.

 

 

Unsere Tochter Jana ist seit der 1. Klasse Volksschule an der ILB und geht derzeit in die 7. Klasse. Sie ist eine erfolgreiche und glückliche Schülerin und geht begeistert in die Schule. In all den Jahren haben wir als Eltern niemals das Gefühl bekommen, nicht zu wissen auf welchem Wissensstand unser Kind ist und wo die Stärken und Schwächen unserer Tochter in den einzelnen Lernfächern sind. Unsere Tochter weiß auf den Punkt genau, wie sie ihre Leistungen einzuschätzen hat und sie ist unserer Meinung nach viel kritischer und objektiver mit ihren erbrachten Leistungen, als Kinder von Freunden, die in einem Schulsystem großwerden, dass auf Noten basiert.

Eine notenfreie Lernumgebung schaffte ein offenes Lernklima, wo Kinder ihre Stärken entfalten können und die Fähigkeiten von anderen schätzen lernen ohne auf Noten angewiesen zu sein. Es ist unserer Erfahrung nach ein Umfeld, wo es keinen Konkurrenzkampf untereinander gibt, da jedes Kind in anderen Bereichen seine Begabungen hat und diese gewürdigt werden. Daher besteht ein Klima, wo jedes Kind in seinem Tempo wachsen kann und die Kinder zu selbstbewussten und erfolgreichen jungen Menschen heranwachsen. Wir wünschen uns, dass noch viele Kinder diese Möglichkeit des Lernens erfahren dürfen und so ihre Stärken erkennen und entwickeln können.

Unsere Tochter hat nach der 8. Klasse vor in ein Gymnasium umzusteigen und wir sind davon überzeugt, dass alles was sie machen möchte, sie auch erfolgreich umsetzen wird können!  Wir sind davon überzeugt, dass sie sich in diesem lernfreudigen Klima perfekt entwickelt und intellektuellen und sozialen Fähigkeiten  optimal gefördert werden und wir wünschen uns noch für viele Kinder, die an die ILB kommen, dass sie auch in diesem Lernumfeld groß werden dürfen!

J.D.

 

Das Besondere an der alternativen  Leistungsbeurteilung liegt darin, dass sie das Individuum in seiner persönlichen Entwicklung beurteilt und stärkt und gleichzeitig das gemeinsame mit- und voneinander Lernen fördert.

Jedes Kind bringt andere Voraussetzungen mit, hat andere Stärken und Schwächen und steht an einem anderen Punkt seiner / ihrer Entwicklung. Der Einstieg in das Schulsystem ohne Ziffernnoten ermöglicht es den Kindern Spaß am Lernen zu erfahren. Nur ohne Ziffernnoten funktioniert Integration und ein altersdurchmischtes Lernen in Mehrstufenklassen.

Meine Kinder sind, bzw. waren in der ILB und haben in ihrer schulischen und sozialen Entwicklung sehr von der alternativen Leistungsbeurteilung profitiert.

F.D.

 

 

Bevor unsere beiden Kinder in die ILB kamen, erkundigte ich mich bei einer Arbeitskollegin, deren Tochter und Sohn die Volksschule der ILB schon vor längerem verlassen hatten. Die Kollegin berichtete mir, dass beide mittlerweile jeweils mit großem Erfolg ein Gymnasium mit Matura erfolgreich abgeschlossen hatten. Und das, obwohl sie in der ILB nicht ein einziges Mal benotet wurden. Solche Erfolgsgeschichten hört man immer wieder!

Ebenso, dass viele Bekannte, Freunde und Verwandte der Idee der alternativen Leistungsbewertung zustimmen. Und doch am Ende immer ein „aber..“ anhängen. „Aber, man braucht doch irgendwann Noten...“!  Auf mein Nachfragen "wozu eigentlich?" stimmen mir allerdings immer alle unisono zu, dass die eigenen Erfahrungen eindeutig gegen Noten sprechen. Wer hat nicht im Gymnasium oder wo auch immer, mal nur wegen der Noten gelernt, aber in Wahrheit nichts verstanden und jedenfalls sich nichts gemerkt! Soll das wirklich des Weisheit letzter Schluss sein? Niemand sonst außer unseren Kinder muss sich Tag für Tag in den Regelschulen mit Noten bewerten lassen. Niemals im Berufsleben der Erwachsenen ist jemand solch einer Situation ausgesetzt. Es ist menschenunwürdig und völlig überholt. Werden Kinder gefördert und motiviert, so lernen sie erwiesenermaßen in kürzester Zeit viel mehr, als es unter Druck überhaupt möglich ist.

Dennoch, auch ich und meine Frau konnten nicht so recht glauben, dass es ohne Noten tatsächlich funktioniert. Es dauerte mehrere Jahre, bis wir dem System vertrauten und nun aber völlig davon überzeugt sind.

Mittlerweile sind unsere Kinder notenstressbefreite, glückliche Schüler der ILB.

Unser Sohn ist ein sehr kompetitiver Mensch und wäre wohl ohnehin in jeder Schule unter den besten. Noten braucht er dazu nicht, denn die Anerkennung kriegt er auch mit der alternativen Leistungsbewertung zu genüge. Wenn das nicht reicht, kann er sich in Wettbewerben oder sonstigen Arbeiten beweisen und sich bestätigen lassen, wie toll er ist. Anstatt um die besten Noten zu kämpfen, kümmert er sich u.a. auch um Kinder mit Beeinträchtigung und lernt den natürlichen Umgang mit diesen und wieviel Spaß man am Miteinander haben kann.

Unsere Tochter wiederum lernt gerade, sich das Lernen selbst zu organisieren. Dazu nimmt sie sich Aufgaben mit nach Hause, ganz ohne Zwang von außen. Sie hat den Ehrgeiz und die Freude, sich am Abend hinzusetzen und zu üben. Auch dazu brauchte sie keine Noten. Im Gegenteil, sie kann es nicht leiden, wenn sie unter Druck gesetzt wird. Nachdem sie einige Zeit brauchte um ins Lernen rein zu finden, hat sie durch das Feedback der LernbegleiterInnen und dem Austausch mit den anderen Schülern selbst für sich eine Lösung gefunden. Wir beobachten das mit viel Freude und Erstaunen. Wie viele andere Eltern von Kindern in Regelschulen mit Prüfungen und Noten erzählen uns, dass sie jeden Tag Aufgaben mit ihren Kleinen machen müssen, was selten ohne Widerstand und Stress abläuft.

Die ILB und alle vielen anderen Schulen, welchen den Aufwand einer alternativen eistungsbewertung betreiben, müssen weiterhin unterstützt und gefördert werden. Es ist solch ein Freude, glückliche und selbstmotivierte Kinder als Eltern zu begleiten, wenn sie sich alle notwendigen Fähigkeiten für das Leben in einer modernen Gesellschaft mit Lust und Spaß aneignen dürfen! Begleiten wir sie dabei und sie werden uns überraschen, wieviel mehr sie aus der Schule mitnehmen als es Noten jemals erzwingen könnten.

E.S. (ein Vater von 2 Kindern in der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau im Schuljahr 2019/2020)

 

 

Als  Lehrerin, Psychagogin und ehemalige Leiterin des Rudolf Ekstein Zentrums möchte ich Ihrer Bitte nach Stellungnahme zur alternativen Leistungsbeurteilung anstelle von Schulnoten gerne nachkommen und mit einigen Gedanken meine langjährige Erfahrung zusammenfassen.

Lernen geschieht bei jedem Kind auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlicher Zeit.

Die Lehrerin/ Lernbegleiterin hilft durch Ermutigung und Anerkennung auch kleinster Fortschritte, diesen Prozess voranzubringen. Die Blickrichtung ist der Lerninhalt, nicht das Erreichen einer Note.

Erweiterung der Ziele im Kopf steht gegen Verengung auf einen Notenabschluss zu.

Notengebung zu bestimmten Zeitpunkten schließt leider den eigenständigen Prozess ab. Das Augenmerk liegt dann auf dem Erreichen oder Nichterreichen eines Ziels zu einem bestimmten Zeitpunkt und nicht mehr auf Neugierde, was noch entdeckt, ausprobiert und in den Lernprozess integriert werden kann.
Das Gegenargument, dass ja trotz Notengebung eine verbale Beurteilung gegeben werden kann, greift leider nicht. Die "Note" macht die verbale Beurteilung bei Kind und Eltern obsolet.

Alternative Beurteilungsformen ermöglichen den erwachsenen BegleiterInnen individuelle Lernwege eines Kindes mitzugehen, Notengebung beurteilt jedoch das Können des Kindes  im Vergleich mit anderen.

Die Möglichkeit eines "Vergleichs" durch Blick auf eine Note löst auch im sozialen Bereich Gedanken und Gespräche wie "besser"/"schlechter", "oben" /"unten","gescheiter"/"dümmer" aus. Ich frage mich, ob das denn jeweils so zutrifft und erwünscht sein kann.

Nicht zuletzt wirkt sich die Tatsache, als LehrerIn nicht versuchen zu können, das Kind in seiner Gesamtheit zu erfassen sondern  die Beurteilung seiner Entwicklung zeitgleich mit anderen SchülerInnen in ein Notenschema pressen zu müssen, auf den Umgang  mit den SchülerInnen aus. "Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", Lernziele werden nicht durch bewussten oder unbewussten Aufbau von Druck schneller erreicht.

Rudolf Ekstein : "From learning for love, to love for learning".

G.Sch.

 

Unser Sohn Valentin ist in der B12. Er (unser Sohn) ist begeistert von der alternativen Leistungsbeurteilung, da er damit einen optimalen Überblick über seine Stärken und Schwächen erhält. Diese Leistungsbeurteilungen sind für ihn motivierend, die schwächeren Fächer ernster zu nehmen und mit viel Spaß und Engagement eine Veränderung zu erreichen. Auch von uns Eltern wird diese Leistungsbeurteilung sehr begrüßt, da wir immer die Gelegenheit haben, mit den LernbegleiterInnen in Austausch zu treten. Vielen Dank für die individuelle Betreuung.

K.H.

 

Anbei einige Gedanken/Erfahrungsberichte zur ALTERNATIVEN LEISTUNGSBEURTEILUNG:

 

  • Entwicklungsfortschritt und Leistungsstand wird unmittelbar von LernbegleiterIn beschrieben > ich als Elternteil kenne mich aus.

  • das Punktesystem zB bei LAK gibt uns eindeutige Aussage über die Menge der Leistung > eine zusätzliche Note ist hier hinfällig.

  • Wenn die erreichte Punkteanzahl mal niedrig ist mein Kind ich nicht schlecht sondern weiß genau was es sich nochmals anschaut - UND die Motivation dafür ist vorhanden.

  •  keine Fragestellung, was hast Du bekommen, sondern wo hast Du Dich gut ausgekannt (kein abstraktes Noten sammeln sondern Lernstoff sammeln)

  •  die abstrakte Note gibt keine Aussage darüber in welchem Bereich des Faches man sich vertiefend verbessern kann/soll.

  •  durchschummeln wird durch die alternative Beurteilung nicht ermöglicht, weil direkte Aussage über die Leistung erfolgt, also mein Kind weiß was er kann und geht verantwortungsbewusster mit seinem Wissen um, er merkt es sich.

  • Er spürt seine Fähigkeiten gut weil sie ihm rückgemeldet werden (verbalisiert) und hat ein Gestaltungbewusstsein und ergreift Initiative für sein eigenes Leben und sein Umfeld.

  • Es wird die Individualität erhalten und der Entwicklungsfortschritt auf den Schüler und sein Tempo abgestimmt

  • In einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und einer Neusortierung der Werte sollten Individuelle Fähigkeiten und die Fähigkeit der Ideenentwicklung gefördert werden.

  • Weg vom Erheben eines Standards (des Schulklassensystems das aus der Militärschule entspringt) wir brauchen verschiedene individuelle Fähigkeiten und die Wertschätzung dafür.

  • Die Schule wird eindeutig gerne besucht auch weil der wertschätzende Umgang gepflegt wird - das fehlt leider mitunter noch an anderen Schulen, die ebenfalls reformpädagogisch arbeiten. Das fehlt dann auch in der Gesellschaft " Mama, bekommst Du auch keine Noten, sondern wird Dir direkt gesagt, was ihr am Wohnungsgrundriss ändert bzw. verbessern solltet ?" Wenn Noten, dann evtl mindestens 30.
  • ehemalige SchulkollegInnen, die schlechte Schülerinnen waren (schlecht benotete SchülerInnen) fielen damals durch Diskussionsbereitschaft auf oder sie haben gerne die Führungsrolle übernommen oder neue Konzepte entwickelt, was sich in keinster Weise im Zeugnis positiv widergespiegelt hat. Sie sind heute ÄrztIn, PhysikerIn, ArchitektIn.

  • Die VorzugsschülerInnen waren weniger mutig in der Berufswahl und intellektuellen Horizonterweiterung.

  • Trotzdem herrscht heutzutage noch immer der Tonus bei manchen Schulsystemen "aus Dir wird nichts, Du hast schlechte Noten..."

 U.P. 

Für wen sind die Noten?

Unser Sohn hatte in der ersten und zweiten Klasse große Probleme beim Lesen und Schreiben. Nach Tests an zwei versch. Instituten wissen wir mittlerweile, dass er Legastheniker ist.
Ganz ähnlich ging es meiner Nachbarin mit ihrem Sohn, doch während sie in den ersten zwei Jahren dauernd in ihrer Schule erscheinen musste, weil ihr Kind sich zu wenig anstrengt, er daher schlechte Noten hat und ein Störenfried in der Klasse ist (was dem Kind leider das gesamte Vertrauen in sich selbst genommen und die Freude am Lernen komplett verdorben hat), wurde unser Sohn alternativ beurteilt.
Die Lehrer haben unserem Sohn Zeit gelassen und Gespräche mit uns geführt, wie wir ihm helfen können und wir haben gemeinsam Lösungen gefunden.

Jetzt liebt er sein Legasthenietraining und geht gern in die Schule, weil er in Rechnen super ist und Riesenspaß daran hat (Es kommt immer darauf an, ob der Schwerpunkt darauf liegt, was man alles nicht kann, oder was man kann).

Mein Leitsatz war immer: Noten sind für Kinder, denen das Lernen leicht fällt, denn für sie bringen Noten Bestätigung. Für Schüler, die sich mit dem Lernen schwer tun, warum auch immer, sind Noten etwas, das ihnen das Selbstvertrauen und die Freude am Lernen nimmt.

Für mich stimmt der Satz noch immer, doch eine Bekannte von mir, die Sonderschullehrerin ist, hat letztens zu mir gesagt:

"Noten sind für niemanden gut, denn Kinder, die sich schwer mit dem Lernen tun, werden demotiviert und Kinder denen Lernen leicht fällt, haben keine Herausforderung und ihnen wird beigebracht, dass sie sich auf ihrer Lorbeeren ausruhen können."

Damit hat sie wohl auch recht.

Somit sind die Noten wohl nur mehr für die Eltern, damit diese einfach vergleichen können, ohne sich großartig Gedanken machen zu müssen.

S.Y.