Gegen verpflichtende Ziffernnoten, für Entscheidungsfreiheit an Schulen!
Mit dem “Pädagogik Paket 2018” wurde zum Gesetz, dass ab dem Jahresabschlusszeugnis der 2. Klasse Volksschule bundesweit wieder Ziffernnoten vergeben werden müssen.
Bis dahin war es möglich, schulautonom zu entscheiden, in welcher Form die Kinder einer Klasse beurteilt werden. Schulautonom heißt, jede Schule, jede Klasse konnte für sich entscheiden, obSchülerinnen und Schüler eine alternative Leistungsbeurteilung oder Ziffernnoten erhalten.
Bei Ziffernnoten wird der Lernstatus nur durch eine Zahl von 1 (Sehr gut) bis 5 (Nicht genügend) ausgedrückt.
Alternative Leistungsbeurteilung bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler laufend Rückmeldungen in mündlicher und schriftlicher Form erhalten. In der Lernzieldokumentation wird für jeden Schüler undjede Schülerin die Erreichung der Lernziele in regelmäßigen Abständen festgehalten.
Wir Eltern, Pädagog*innen und Schüler*innen fordern, dass die alternative Leistungsbeurteilung ohne Noten im Rahmen der Schulautonomie möglich ist.
Warum fordern wir das?
- Die Gesetze im schulischen Bereich sollen sich an wissenschaftlich fundierten pädagogischen Erkenntnissen orientieren.
- Es wurde hinlänglich bewiesen, dass Ziffernnoten nicht objektiv sind.
- Ziffernnoten motivieren nicht zum Lernen. Im Gegenteil erzeugen Ziffernnoten (gerade in Volksschulen) unnötigen Druck auf Schülerinnen, Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer.
- Alternative Beurteilungsformen wurden wissenschaftlich unterstützt entwickelt und vermitteln Eltern und Kindern einen besseren Eindruck über den Lernstand.
- Die Mitglieder der Schul- und Klassenforen kennen die Besonderheiten des jeweiligen Standortes und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler am besten. Deshalb sollte die Entscheidung über die Beurteilungsform auch in diesen Gremien getroffen werden und nicht bundesweit verordnet werden.
- Für Inklusionsklassen, in denen ganz unterschiedliche Begabungen aufeinandertreffen, widerspricht eine Beurteilung in Ziffernnoten dem Konzept der Inklusion.
- In Mehrstufenklassen, die verbindend wirken sollen, wird das Miteinander erheblich gestört, wenn einige Kinder Ziffernnoten bekommen und andere nicht.
Um eine parlamentarische Bürgerinitiative einzureichen, brauchen wir 500 Unterschriften von wahlberechtigten Personen (auf Bundesebene) über 16 Jahre.
Bitte die gesammelten Unterschriften wieder in der Klasse oder im Sekretariat der ILB (1. Stock) abgeben.
Leere Unterschriftenlisten liegen ebenfalls im Sekretariat der ILB auf und wurden per Mail versendet.