Öffentliche Kundgebung der Freizeit- und Elementarpädagog*innen
Am Dienstag, den 24.10.2023 riefen die Gewerkschaften der Sozialwirtschaft Österreich und die Betriebsrät:innen im Rahmen einer Betriebsversammlung zu einer öffentlichen Kundgebung auf. Die Kollektivvertagsverhandlungen stehen an, wir kämpfen für dringend nötige Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen.
mehr Zeit, mehr Raum, mehr Geld, mehr Personal
Ganztägig geführte Volksschulen waren nachmittags geschlossen, private und öffentliche Kindergärten hatten (wenn überhaupt) nur sehr eingeschränkten Betrieb. Laut Zeitungsberichten waren davon etwa 100 000 Kinder betroffen und somit auch deren Eltern. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für euer Verständnis und eure Unterstützung bedanken - wir wissen das wirklich zu schätzen. Unser Dank geht auch an die Lernbegleiter:innen, die für uns die Stellung gehalten haben.
Etwa 12 000 Pädagoginnen und Pädagogen nahmen an dem Protestzug durch die Innenstadt teil. Das war sehr beeindruckend und blieb auch nicht unbemerkt. Das mediale Echo, das unsere Aktion ausgelöst hat, findet hoffentlich bei der nächsten KV Verhandlung am 15.11.23 Gehör.
Leider ist dies nicht der einzige Kampf, den wir Freizeitpädagog:innen führen. Die Bundesregierung hat ja eine Gesetzesnovelle angekündigt, die das Ende unseres Berufsstandes einleiten soll. Seit Mai 2023 finden unsererseits immer wieder Proteste, Kundgebungen und Warnstreiks statt, die eine Verschiebung des Starts der Veränderungen durch die Novelle auf das Schuljahr 25/26 bewirkt haben. Seit Mitte Oktober gibt es außerdem eine Zusicherung des Bildungsministeriums, dass die Freizeitpädagogik als wichtiger Teil des schulischen Gesamtkontext als eigenständiger Bereich bestehen bleibt. Des weiteren kommt es zu Verbesserungen bei den Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards.
Dennoch sind viele Fragen offen:
Alles, was Arbeitszeit, Gehalt und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen betrifft. Auch die Situation und Zukunft für die Kolleg:innen in der Zentrale ist immer noch komplett offen.
Noch ist nicht abzusehen, wie die weiteren Verhandlungen verlaufen werden. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass wir weitere Protestmaßnahmen ergreifen müssen, die den Schul(betreuungs)alltag beeinflussen werden. Wir hoffen auch weiterhin auf eure Unterstützung und euer Verständnis.
Text © Elisabeth Jeghers + Fotos © Laleh Azizi, Elisabeth Jeghers, Tülay Köcer