Frau Bildungsministerin Sonja Hammerschmid an der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau

Text: Josef Reichmayr

Bilder © ILB

Sie kam, hörte zu, ermunterte und schmunzelte!

Am 15. Februar 2017 war die Frau Bildungsministerin auf Besuch in der ILB. Mit ihr auch noch Frau Ministerialrätin Gerhild Trummer, Herr Bezirksvorsteher Hannes Derfler schaute vorbei, vom Stadtschulrat unser Pflichtschulinspektor Patrick Wolf, Landesschulinspektor Rupert Corazza und noch andere Gäste sowie die Standard-Redakteurin Lisa Kogelnik.

Empfangsrunde

Zum Auftakt des Besuchs tauschten sich die gewählten Mitglieder des SchulsprecherInnenteams der ILB mit der Frau Bundesministerin aus. Sie erzählten von ihren Diskussionen im SchülerInnenparlament im Turnsaal, von den gefassten Beschlüssen, von den eigenständigen Aktivitäten wie Schulball und Schulparty, Sportfest, Faschingsstationen, Nostalgiebesuchen, Patenschaften größerer mit kleineren SchülerInnen und Vielem mehr.

Sonja Hammerschmid folgte neugierig den Berichten und fragte nach. Im Anschluss überreichten wir das Foto-Text-Buch der ILB an die Frau Ministerin und mehrere andere Gäste.

Danach waren VertreterInnen des Elternvereins am Wort, berichteten kurz von einzelnen Lern- und Lebenswegen ihrer Kinder und überreichten ihrerseits eine gedruckte Mappe mit mehreren Elternberichten an die Frau Ministerin.

Auch die beiden Inspektoren brachten sich mit Anmerkungen zum Werdegang der ILB ein und dann begann uns schon fast die Zeit davon zu galoppieren.

Besuch in den Stammgruppen

Der wichtigste Teil des Besuchs – das Eintauchen in den „Alltagsbetrieb“ an unserer Schule. Auffallend: Sonja Hammerschmid geht in mehreren Situationen auf Augenhöhe mit SchülerInnen! Sie kann und will zuhorchen und sich ein Bild von einer Schule machen, die seit fast 20 Jahren nach Aussage des Schulleiters „gelebte Autonomie“ zu praktizieren versucht. In über 100 Texten hatten SchülerInnen über ihre persönliche Wahrnehmung des Schulprojektes geschrieben – diese dicke Textsammlung bekam die Frau Ministerin auch zur vertiefenden „Nachlese“ mit auf den Weg – ein paar der Texte schmücken auch das Foto-Text-Buch.

Zum gemeinsamen Lernen und Leben von SchülerInnen zwischen 6 und 15 Jahren, darunter auch zahlreiche Kinder mit Behinderungen, fragte Die Bildungsministerin nach, wie das mit dem Mobbing sei, von dem ihr offenbar mehrfach aus anderen Schulerfahrungen berichtet wurde. Aus meiner Sicht als Schulleiter sind auch wir keine „Insel der Seligen“ – aber es ist augenscheinlich und diesen Beweis treten wir jeden Tag aufs Neue an, dass auch in der Sekundarstufe I ein gedeihliches und respektvolles Miteinander bunt gemischter SchülerInnen möglich und lebbar ist! Das geht freilich nicht im Selbstlauf und wir müssen ständig (ALLE hier Arbeitenden und Lernenden!) dieses Miteinander mit Leben, Energie und Freude füllen. Ein Lernen, bei dem die ständige Konkurrenz zwischen den SchülerInnen, ihr Ranking nach Notenskalen, die strukturelle Abwertung der Schwachen und Langsamen im Vordergrund steht, ist für ein demokratisches und wertschätzendes Miteinander wie eine permanente Giftinjektion. StreitschlichterInnen und Peer-Mediation sowie Spezialprojekte wie etwa unsere neue AUszeitgruppe runden unsere Bemühungen für ein gutes Lernklima ab.

Schmankerl

Rund um den Besuch gab es ein von SchülerInnen gestaltetes Steh-Buffet mit einigen Köstlichkeiten, einen von einem Schüler installierten Live-Stream von unserer grünen Außenstelle in (Stocker)AU - an diesem Tag war die Stammgruppe A5 draußen, Gespräche der Bundesministerin und der anderen Gäste mit einigen LernbegleiterInnen, vertiefende und wertvolle Gespräche des Leitungsteams vor und nach der Besuchssequenz mit Frau Ministerialrätin Trummer, ein Abstecher in die Werkabteilung der ILB.

Alles in allem: Ein gelungener Tag, eine schöne Erinnerung – für uns und hoffentlich auch für unsere Gäste!

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