Comiczeichnen in der B56

Text Waltraud Pröstler (B56) und Jackie Hechmati (C34), Bilder @ Kinder der B56

 

Bildgeschichte einmal anders herum! In der B56 fand Anfang November ein besonderes Projekt statt: An Hand der Sage "Die Teufelsmühle" ließen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf und setzten die Ereignisse in Bilder um. So entstanden viele, tolle Comics.

Die Teufelsmühle

 

Am Fuße des steinernen Meeres liegt ein kleiner See. Die Leute erzählen noch heute, dass in seiner Tiefe einmal eine Mühle stand. Dort habe der Teufel Steine zu Goldstücken gemahlen, um mit ihnen die Seelen habgieriger Menschen zu gewinnen. Eines Tages hörte ein vorbeikommender Jäger aus dem Wasser ein seltsames Stampfen und Knarren. Es klang ganz so, als würde auf dem Grund des Sees eine Mühle arbeiten. Da wusste der Jäger: „Heute mahlt der Teufel wieder Steine zu Gold. Ich könnte zwar auch ganz gut ein Goldstück brauchen, aber aus den Händen des Satans möchte ich es auf keinen Fall!“

 

Als der Jäger sich zum Gehen umdrehte, sah er ganz nah vor sich in einem Steinhaufen etwas glänzen. Er griff danach, hob es auf und hielt ein Goldstück in der Hand.

„Hat das der Teufel hierher gelegt, um meine Seele zu fangen?“ fragte er sich erstaunt.

Er betrachtete es von allen Seiten und ließ es in der Sonne funkeln. Dabei kamen ihm viele Wünsche in den Sinn, die er sich mit dem Goldstück erfüllen könnte.

„Wenn es Gold des Teufels ist, muss ich es wegwerfen“, dachte er. „Denn mit ihm will ich nichts zu tun haben. Wenn es aber jemand verloren hat, dann könnte ich das Gold behalten.“

 

Schließlich steckte er das Goldstück ein und machte sich auf den Heimweg. Auf dem Weg in die Stadt wuchsen aber seine Zweifel und er suchte angestrengt nach einer Lösung.

„Wenn ich mir etwas davon kaufe, hätte mich der Teufel in seiner Gewalt. Wie kann ich nur herausfinden, woher das Gold wirklich kommt?“

 

Da kam ihm ein guter Gedanke. Er ging in die Kirche und warf das Goldstück in den Weihwasserkessel. Als er es wieder herausnehmen wollte, war es kein Gold mehr, sondern ein dunkelgraues Steinchen. Da war der Jäger erleichtert, dass er dem Teufel entronnen war.

Voller Abscheu warf er den Stein in weitem Bogen über den Kirchplatz.

 

Als der Teufel, der dem Jäger heimlich hinterher geschlichen war, sah, dass er überlistet worden

war, geriet er außer sich vor Wut. Er raste in die Tiefe des Sees zurück und tobte so lange, bis alle

Fische vor Schreck zugrunde gegangen waren. In dem See gibt es seit jenem Tag keine

Goldstücke mehr, auch die Fische sind bis heute ausgeblieben. Und Jägern geht der Teufel seitdem aus dem Weg. Mit denen will er nichts mehr zu tun haben.

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